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18. Probe zum Musical fate & failure

Das Werner Spezial

Am Samstag durfte sich das gesamte Ensemble inklusive der Band schon um 10.00 in der MES einfinden. Als Johann eintraf, waren wir alle schon fleißig und schleppten die Kostüme und Requisiten aus unserem „Geheimversteck“ herauf…

…Nachdem wir uns eingesungen hatten, ging es dann auch schon los; und zwar mit dem ersten Trauerzug im zweiten Akt. Wir lernten alle ein wenig Latein (wozu die Proben manchmal gut sind…unsere Allgemeinbildung wird immer besser …), da der Autor dieses Lied an die protestantische Kirche anlehnte. Ob in der protestantischen Kirche jedoch Latein gebraucht wurde oder nicht, darüber wurde dann etwas diskutiert. Wir (bzw. der Autor) kamen zu dem Schluss, dass es eh niemanden auffallen wird und es in Latein einfach besser klingt, was wir alle bestätigen können. (Hier noch eine kleine Notiz unseres Meisters hinzu: Natürlich nur, wenn wir die Töne treffen…

Der Trauerzug erforderte von allen volle Konzentration, denn traurig zu sein, fiel nicht allen leicht. Wir übten viel daran, denn in fate&failure gibt es (leider) nicht nur eine Trauerszene. Danach wurde hauptsächlich mit den Haupt- und Nebenrollen in Einzelszenen weiter geübt. Aber auch die Kinder kamen nicht zu kurz. Obwohl es ja eigentlich eine Probe ohne Kinder sein sollte, um die Atmosphäre etwas ruhiger zu gestalten (was jedoch nicht ausschließlich an den Kindern liegt…). Es wurde also auch an der Kinderszene geprobt, die fast komplett geändert wurde. Nachdem sich auch viele Erwachsene an den Kinderszenen versucht hatten, kam die erfreuliche Nachricht Johanns, dass vermutlich fast nichts mehr geändert wird. Wir atmeten alle durch, doch wir können auch gespannt sein, ob oder was noch geändert wird.

Danach gab es eine Mittagspause, in der sich natürlich alle Beteiligten sofort auf die Kuchentheke und insbesondere den Kaffeeautomat stürzten. Das Ensemble jedoch war etwas verwirrt, denn bis jetzt gab es noch keine Probe, in der bis zum Mittag hin, nicht schon alle vollends außer Puste waren. Da einige Leute darüber redeten, dass sie bis jetzt noch nicht wirklich gefordert wurden, bekam auch Werner davon Wind, also zog er nach der Mittagspause sämtliche Register.
Zuerst ahnte das Ensemble jedoch noch nicht, was auf sie zukommen würde… Erst hieß es nur „In 10 Sekunden fangen wir mit Dreck an.“ Das uns aber etwas viel Anstrengenderes erwartete, wurde uns nach und nach bewusst… Als es mitten in der Szene plötzlich „Schweizer Schokolade in 3 – 2 – 1″ hieß, brach allgemeine Hektik auf. Auch die etwas ungewohnten Zählweisen unseres Regisseurs (wie z.B.“Ich zähle jetzt ab 20 runter und dann fängt die Szene an: 20 – 19 – 14 – 9 – 5 – 1 – LOS!“ oder „Dreck!!! 5 – 2 – 2 – 2 – 2 – hab ihrs bald? – LOS!“) ließen noch mehr Hektik aufkommen.

Nach unzähligen Wiederholungen des Werner Spezials in verschiedenen Szenen, durften wir uns aber sogar mit einer kurzen Pause begnügen. Während dieser Pause und auch schon während des Werner Spezials sah man in Johanns Gesicht leichtes Verzweifeln, was mit seinem immer wiederholten Satz „Danke Werner! Jetzt ham die ihre Fehler immer wiederholt und merken sie sich jetzt! Danke!“ zusammenpasste. Johann meinte aber auch, dass wir Werner dafür lieben werden, dass er uns die Szenen so oft und durcheinander üben lässt, weil wir einmal merken müssen, wie es ist, zwischen zwei Szenen in eine andere Rolle rein zuschlüpfen und diese auch zu verkörpern.

Johann merkte nach der Pause, dass wir nach unzähligem Verbessern unserer Fehler sie größtenteils auch wieder vergessen hatten. Es wurden wiederholt die Tänze des ersten Aktes intensiv durchgenommen, um jeden noch so kleinen Fehler zu entdecken und zu verbessern. Insbesondere im Tanz, da wir ja im Ensemble nicht nur einigermaßen gut singen und schauspielern sollten, sondern auch tanzen können, müssen wir üben und sozusagen auch „Tänzer“ werden. Von Werner wissen wir jetzt auch, dass sogar er mal Tänzer werden wollte, es aber dann nicht geworden ist. Wenn das kein Hinweis ist…

Nach unserer relativ intensiven und effektiven Tanzprobe wurde sogar in unserem „heiligen Kreis“ ein kleines Lob ausgesprochen, das nicht nur von Johann kam. Es fehlte nur noch ein Schlusssatz unseres lieben Regisseurs, der dann auch kam: „Also hinzufügen kann ich da jetzt eigentlich nicht mehr so viel, außer: Wusstet ihr, dass ich mal Tänzer werden wollte?“ Und mit diesem Schlusssatz verließen wir (ein paar schon mit ihren frisch gebuchten Tickets) die Michael-Ende-Schule in Bad Schönborn, nach einer sehr effektiven Probe und natürlich auch schon mit Vorfreude auf die Nächste; aber vor allem mit der Vorfreude auf eine warme Dusche und danach auf ein Bett.

Eure Cora Frank

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